Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Aus beyden dero gnädigen schreiben vom 16ten vnd 20ten hab 0003mit großen freüden dero wohlstandt vernomen, gott 0004erhalte ewer Durchlaucht verners zue vnser aller trost. Das 0005ewer Durchlaucht die wahl, so ihr Mayestät am Fuker gedan, 0006ein contento haben, freut mich, hoff, die Erzherzogin soll wohl mit ihm 0007bediendt sein. Den franzosen ist auch entlich ein mahl ein 0008anschag zurukh gangen, der Bournonuile schreibt, das sie Girona 0009belegert. Er hab gleich alle fanterie, so er gehabt, die zwar 0010wehnig, hinein geworfen mit einem gewisen menschen, ders 0011comandirt, den ich nit nennen kan, er in deßen überall zuesamen 0012gesucht völker, den ort zue securiren. Die franzosen, wie 0013sies gemerkt, haben es überdreiben wollen vnd ihm 00143 reuelin wekh genommen vnd ein große bresche 0015gemacht, den ort noch einmahl zur übergabe aufordern laßen, woh nit, wolten0016sie plündern vnd sollen sich die weiber vnd kinder 0017in die kirchen retiriren. Sie haben ihnen aber geantwort, 0018wolten ihrer erwarten. So haben sie ein general sturm 0019gedahn, den 24ten gedan von 9 vhr bis vmb 2 nach


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0020miternacht vnd sind würklich in die statt kommen, die drin- 0021nigen sich aber abgeschniten, dapfer gewert vnd zugleich 0022ein ausfall gedan und damit nit allein die franzosen hinaus geiagt, 0023die 3 reuelin wider genommen, sondern auch alle ihre 0024aprochen verderbt mit, wie er schreibt, 4000 man verlust, 0025das sie gleich die belegrung müeßen aufheben. Bornonuile0026schreib es dem heiligen Narcis zue, welcher die statt schon 0027von 20 belegerungen erett hatt. Mit Luxenburg ist 0028nit so glükhlich abgangen, gott verzei den hollendern, 0029wan sie aparte tractiren. Man schreibt, ob solten der 0030Crequi schon dem Cuhrfürst von Trir haben andeuten 0031laßen, er solle Trir rasiren, oder er woll es duen. Ich 0032förcht, er geht ins Reich, gott wolle verleyen, was zu 0033seiner ehr ist vnd der gerechtichkeit beistehn. 0034Wegen bruder Franz werden ihr Mayestät zu Rohm gern 0035alle officia einwenden, vnd wirt desto leichter 0036sein, weil man wegen Beyern sicher ist. Die zeitung 0037von der polnischen victori continuirt nit. 0038Die vnsrigen haben Wischegrad wekh genommen in 2 0039dagen. Den ersten dag hat mein bruder Ludwig den attacco


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0040gefürt vnd selbigen dag die statt wekgenommen, den 0041andren hatt das schloß gleich sich ergeben. Der Herzoch 0042halts wegen der situation beßer als Gran vnd 0043das es mehr die Donaw hersche als alle andre 0044ort. Er lob bede brüder gahr sehr, das sie sich haben 0045dapfer gehalten, ist ihnen gottlob niks geschen, wiewoll 0046sie nahet dran gangen, das dem eltern ein matte 0047kugel an fues getrofen, aber nit die kraft gehabt das 0048eingangen. Der andre ist durch den ermel geschoßen 0049worden, gott sey gelobt, das ihnen niks geschen, der 0050wirt sie verners behüetten. Indeßen seint 6000 0051türken auf die bagage kommen, welche der 0052General Halleweil bedekt. Er hatt sich mit 300 0053pfert zueweit hinaus begeben, so ist er blieben. 0054Ist aber das rabatische regiment darzue kommen 0055vnd hatt nit allein dise sustinirt, sondern allein 0056alle türken zuerukh geschlagen, das der turken 200, 0057vnserer aber 70 bliben. Haben ein türkischen fahn bekommen. 0058Ist woll schad vmb den Halleweil. Ihr Mayestät haben


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0059meinem bruder Carl das dietrichsteinische regiment 0060gnädigst conferirt, welches ewer Durchlaucht vnterdehnigst berichten wollen. 0061Wegen des canonicat von Baßau wirt heütt geschriben, 0062ich hör aber, soll schon zue schpaht sein. Wegen des 0063Reding wollen ihr Mayestät auch duen. Wegen des priorat 0064hab ich aus ihr Mayestät befehl den brif dem botschafter 0065durch den Fürsten geschikt vnd die sach recomen- 0066diren laßen, ihr Mayestät haben aber gleich wie es 0067vacirent worden es schon getan . Befehl mich vnterdehnigst 0068ewer Durchlaucht 0069vnterdehnigst gehorsamste dochter 0070EMT 0071Lins den 24ten junij 1684