0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vater 0002Ich hab wohl mitt großem leidt ver- 0003nommen aus ewer Durchlaucht schreiben, 0004das ihr Durchlaucht fraw mutter sich so übel mit 0005dem fueß befinden. Hoffe zue 0006gott, es werde balt widerumb 0007beßer werden. Ich hoffe auf ewer Durchlaucht 0008gnadt, das mihr mein nachlasich- 0009keit gnädig vergeben werden, das heilige grab vndt 0010kirchen gehn ist schuldich daran gewesen. 0011Ewer Durchlaucht werden schon von dem Hoffkanzler 0012vndt Schellerer vernommen haben, das 0013ihr Mayestät zuefrieden wegen der coadiutori, 0014wan es nuhr angeht, das gott geben woll. 0015Wegen des Pater Laics will ich mitt nechstem 0016alles gehorsamist berichten. Heütt hab

0017ich einmahl nit zeit, die frau Markgrauin 0018ist schon hier vndt bey mihr gewesen. 0019ich Weil ihr nit haben ihr können das0020tractament als einer regierenden frauen 0021geben, haben sie erlaubt, das ich sie0022in die kamer kommen laßen 0023vndt ihr ein seßel dortt geben. Dueh 0024mich hirmit vntterdehnig befehlen. 0025Man sagt hier, das mein herr bruder 0026das gouerno von den Niderlanden 0027bekomen, doch mit gewisen conditio- 0028nen, die sich schwerlich werden practiciren 0029laßen. Wan dem also ist, so gratu- 0030lire ewer Durchlaucht gehorsamist, dan non0031ewer Durchlaucht werden es schon haben bekomen 0032sterbe 0033ewer Durchlaucht 0034ganzergebenst trew 0035gehorsamiste dochter 0036EMT 0037Prag den 27 aprill00381680