Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1702.03.22
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/8
AbschriftSchreiber
War bisher am Schreiben gehindert, zunächst durch das Freudenfest über den günstigen päpstlichen Schiedspruch (in Bezug auf die Pfalz) , dann durch den Besuch des Generalleutnants Vogt . Man bereitet sich jetzt auf einen gleichzeitigen Angriff in Brabant und Flandern vor. – EMT dient dem gemeinen Besten, weil sie bewirkt hat, dass der römischen König (Joseph I.) das Oberkommando am Oberrhein und im Reich erhält; es herrscht deshalb allgemeiner Jubel. – Bittet, dass der Herzog von Sachsen(-Zeitz) und Bischof von Raab auch als Stellvertreter JWs in seinen „hiesigen Landen“ fungieren kann. – Dankt für EMTs Einsatz für das Anliegen seines Schwagers Prinz Gian Gastone von Toskana. – Bezieht sich wegen des Papstes und der armen Königin in Spanien (Schwester Maria Anna) auf seinen Hofkanzler Freiherr von Wiser. – Bittet um dessen rasche Abfertigung (aus Wien), damit er JW bei der Arbeit entlasten kann.
