Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1702.03.01
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/8
AbschriftSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 24.12.1701, EMT an JW 11.01.1702, EMT an JW 15.02.1702, EMT an JW 18.02.1702
Entschuldigt sich, EMTs letzte Schreiben so lange nicht beantwortet zu haben; seine Pflichten im Dienst des Kaisers, die Unruhe wegen der bösen französischen Nachbarschaft und seine angeschlagene Gesundheit haben ihn gehindert. – Bezieht sich wegen des Feldzugs des römischen Königs (Joseph I.) auf seinen Hofkanzler Wiser, der ja nun schon in Wien ist. – Bittet neuerlich um Unterstützung eines Vergleichs zwischen dem Prinzen Gian Gastone (von Medici) und seiner Gemahlin. – Empfiehlt den Grafen Kinsky als neuen böhmischen Oberstkanzler . – Schämt sich für die Undankbarkeit des (Hoch- und) Deutschmeisters (Bruder Franz Ludwig). – Die meisten Truppen Kurkölns würden wohl zum Kaiser übergehen, wenn man sie in einem öffentlichen Patent dazu auffordern würde. – Arbeitet in Münster mit allen Kräften für den Bischof von Osnabrück , sieht aber keine Aussicht auf Erfolg, denn die Westfalen sind „betrügerischer“ als die Welschen, Franzosen und Spanier zusammen. Der (Hoch- und) Deutschmeister verdient jedenfalls keine Unterstützung. – Alle Bemühung für das Fräulein von Starhemberg war leider umsonst. – Es wäre besser, wenn JWs Schwester in Polen (Hedwig Elisabeth) weder nach Neuburg noch nach Wien reist. – Der Plan einer Klostergründung in Höchstädt hat gottlob nun ein Ende und die Mutter (Elisabeth Amalie) ist zufrieden. – Dankt für EMTs Zusage wegen der Tochter des Ansalone.