Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger herz allerliebster herr vatter 0002Ich kan ewer Durchlaucht nit genuechsammen vnterdehnigsten dankh 0003erstatten vohr die große vohrsorg, so sie vohr mich 0004dragen wegen des verlust des Doktor Huebers sehligen . Ich gesteh, 0005das ich selber imbroglirt bin. Der Doctor Melheim wer 0006woll ein man, aber wegen der religion ist nit 0007darauf zue gedenken. Der Schorn hatt auch seine 0008absez, das weinel, das er gahr niks von der chimia 0009versteht, auch mein natur wehnich oder gahr niks 0010kendt. Leztens, das die arme Erzherzogin gahr keinen 0011hatt, welchem sie sich in disem standt, in 0012wellichem sie sich befindt, vertrawen kundte, 0013dan auf den Mellem ist wegen der religion nit 0014zue trawen. Vnter den hiesigen ist dem Beker zum 0015meisten mein natur bekant, das er weis, was ich 0016allezeit gebraucht in guetter vnd bößer kindelbett, 0017auch mihr die zeit, das Doctor Hueber zue Lins geweßen, 0018woll gedient vnd niks als des Doctor Hueber seine 0019sachen gebraucht. Ist auch mit ihm woll aus kommen,


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0020so woll in der ruer als bey des Josephl seinem fieber. 0021Dah hatt er mit dem Doctor Hueber allein verhindert, das 0022man in nit purgirt hatt, dan der Jordan selig wahr 0023schon selbigs mahl ganz kindisch zue Edenburg . 0024Hat auch des Doctor Hueber magen pillen vnd elexir ihr Mayestät 0025geben, welches kein andrer nie zue laßen wollen, 0026aber selbigs mahl wahr er allein. Auch iezt nach des 0027Doctor Hueber doht haben ihr Mayesät ein cattar bekommen 0028vnd ein zimlich starke alteration, so hatt er 0029mit mihr allein ihr Mayestät in perse vnser edel- 0030gestein puluer eingeben, welches ihr Mayestät gleich 0031geholfen. Hingegen, ist wahr, versteht er auch die 0032chimia nicht, dises aber der Illmaier . So wehre 0033meine meinung, ich wollte vnterdessen des Bekers 0034mich gebrauchen vnd dem Ilmaier des Doctor Huebers 0035chimische schriften vnd recept geben, damit es er 0036selbige einrichte, vnd mich seiner neben des Bekers 0037bedienen, dan es ist balt einer krankh oder nit in 0038gegenwart, das dan ein anderer gleichwoll wehre, 0039der einwehnich wust den metodum mitt mihr vmb


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0040zue gehn. Ich bitt ewer Durchlaucht vnterdehnigst, sie wollen dises mit ihr 0041Durchlaucht fraw mutter gnädigst vberlegen. Gefalt ewer Durchlaucht diser vohrschlag, 0042so wollen sie mihr es gleichfals einrahten, aber 0043niks von disem brief melden, damit ichs ihr Mayestät könne leßen laßen, woh nit, so erwarte 0044durch disen weg dero gnädigsten befehl. Was anlanget den doht des 0045Hueber, so ist er nuhr gahr naturlich geweßen, dan alles 0046in haus krankh worden vnd die rechten petetchen 0047gehabt. Förcht woll, es sey auch die wartung nit gahr 0048zue gutt geweßen, dan zue der krankheit haben vnsere 0049doctor nit derfen gehn, vnd ob die in der statt es 0050genueg verstanden, steht dahin. Sein weib seelige wahr selber 0051krankh, das nit auf in hatt achtung geben. Was ewer Durchlaucht 0052gnädigst melden wollen von der bewusten sach, ist es schon zwar 0053lengst vnd guett refferirt worden, dersider ist es 0054aber wegen krankheit des Bischoff etwas steken blieben. 0055Heündt haben sie widerumb sollen zuesammen kommen, 0056ich vermein, es wurd nit übel sein, wan ewer Durchlaucht 0057mihr etwas der gleichen zue exitirung der beschleünigung 0058dißer sach in einem schreiben meldeten, welches 0059ich kunte gehörigs sachen gehöriger orten zeigen. Der prister


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0060ist eifrich vnd erlich, ich wünschte aber, das er ewer Durchlaucht 0061in diesen sachen nit so klar schreibet. Es möcht 0062einmahl ein brief verlohren wehre, das verdurb vns 0063den ganzen handel. Ich vermein, diser weg wirt gahr 0064gutt sein zu die brief zue bestellen, mit der post wirt 0065er woll dismahl kurz vallen, dan mit diesem die 0066zeit verfloßen. Befehl mich vnterdehnigst vnd ersterbe 0067ewer Durchlaucht 0068vnterdehnigste dochter 0069EMT 0070Wien den 11 novembris 1682