Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtiger Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh vohr dero gnädiges schreiben vom 6 dis. Gottlob, 0003das sich ewer Durchlaucht so woll auf befinden, also hoffe ich, balt die 0004gnade zue haben, ewer Durchlaucht alhir vnterdehnigst zue bedienen, in deme mihr 0005ihr Mayestät nit allein gnädigst erlaubt, sondern exproprio motu gnädigst anbefohlen, 0006ewer Durchlaucht vnterdehnigst zue bitten, mihr die gnad zue erweisen vnd zu meiner 0007niderkunft sich alhier einzuefinden. Weil selbige aller meinung 0008nach sich gegen den halben may begeben möchte, so verlangen 0009ihr Mayestät, das ewer Durchlaucht dero reis gleich nach der osterwochen möchten 0010antretten. Was ich vohr ein vnauschprechliche freüd darab em- 0011pfinde, wehr mihr nit möglich auszueschprechen vnd werde woll 0012gewis bis dorthin alle minuten zehlen. Bitte ewer Durchlaucht vnterdehnigst 0013vmb verzeiung, das heünd so kurz mein brief werd 0014machen. Das vnauschprechlige schandtlige wetter hatt 0015mihr ein zimligen strauken veruhrsacht, also das die augen 0016das ville schreiben nit gahr woll erleiden, hab aber gottlob kein 0017huesten darbey, welches ihr Mayestät incomodirt seind. Sonst aber sind wir0018gottlob beyde woll auf. Mit nechster post will alles 0019widerumb herrein bringen. Ich sage ewer Durchlaucht vnterdehnigsten dankh 0020vohr dero gnädiges andenken in dero heiliges gebett bey vnser lieben fraw, 0021bin so viller gnaden woll gahr nit wert vnd weis es


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0022niemahlen zue verschulden. Frewet mich von herzen, das meine herren brüder 0023so woll zu Rohm seint ankommen vndt übrall so 0024vill ehr empfangen haben, hoff, dise reis werde ihnen vill 0025nuzen. Ich due mich hiermit in ewer Durchlaucht beharlige 0026gnade vnterdehnigst befehlen vnd werde sterben 0027ewer Durchlaucht 0028ganz ergebenste trew gehorsamste 0029dochter EMT 0030Wien den 19 februarij 1682