Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg an Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg, Ödenburg / Sopron am 1681.12.10

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/8

Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleuchtigster Fürst, herz allerliebster herr vatter 0002Ich mues dismahl widerumb auf ewer Durchlaucht güette mich 0003verlaßen vndt umb gnädige vergebung bitten, das werde kurz 0004schreiben, dan ich gesteh mein schuldt, bin einwehnig müdt 0005von der gestrigen fonction. Hab gahr hart an dem 0006guardinfant gedragen, ist vnerhörst schwehr geweßen, bin 0007woll froh, das vohrbey ist. Ist gottlob alles wohl 0008abgangen, ohne hendel vndt confusion, welches 0009sonst ordinari in dergleichen occasionen geschicht. 0010Izt, hoff ich, solt der landtdag auch balt ein guetts 0011endt nemmen. Ich hoff, der Locowiz wirt noch sein 0012a tempo kommen zue anfang des kreistags. 0013In Schweden werden ihr Mayestät auch schiken, ist halt 0014izt mit der krönung so vill zue duen geweßen, 0015das in negotis nit so vill geschehn können. 0016Den brief wegen vetter Pfilipp vndt des Castell hab 0017ich ihr Mayestät vnterdehnigst überliuert, sie werden ewer 0018Mayestät selber mit heüntiger post beantworten. 0019Sie werden gahr gern suechen auf alleweis zue 0020verhindern, das vetter Pfilipp dorten nit


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0021vble consilia zugewine oder ein gefahr wegen der 0022sucsession erfolge. Es ligt ihr Mayestät interesse 0023selbsten dran, auch wegen des Castell. Ich due mich 0024ewer Durchlaucht vnterdehnigst befehlen vndt werde sterben 0025ewer Durchlaucht 0026ganzergebenste trewgehorsamste 0027dochter 0028EMT 0029Edenburg den 10ten decembris 1681