Ausfertigungeigenhändig

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0001Durchleüchtigster Fürst, herzallerliebster herr vatter 0002Beyde dero werteste schreiben 17 vnd 20 des verwichenen0003monats wie auch eins durch den Schellerer habe mit 0004groser freüdt empfangen, die weilen daraus ihr Durchlaucht 0005guetten wohlstant vernommen vndt auch daraus ersehen, 0006das durch dero güettichkeit mihr meine nachläßich- 0007keit im schreiben vergeben. Was die coadiutori anlangt, 0008so haben sich ihr Mayestät, mein gnädigster Kayser, allergnädigst resoluirt, 0009vndt als heüt werden die schreiben in Italien abgefertigt 0010werden. Der Graue Königsekh duett gahr niks darbey 0011retardiren, sondern erzeiget sich gahr eifrich, wie 0012ihr Durchlaucht auch vomm Schellerer vernemmen werden, 0013das er selbst andreibet, das die sach beschleüniget 0014werde. Die schreiben an Cuhr Cöllen vndt capittel werden 0015auch nach vndt nach balt abgefertigt werden. Ihr 0016Mayestät werden auch den ienigen dumbherren, so hier seint, 0017als dah ist Markgrau Herman, Grau von Fürstenberg 0018vndt Königsekh, müntlich zureden laßen, welches 0019der Grau Köngsekh selber vohrgeschlagen. Der Kanzler 0020Hoher hatt schon comission von ihr Mayestät, mit ihnen zu 0021reden. Also hoffe, das alles balt zu einem glükhligen


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0022ende werde gereichen. Was mein eltisten brueder 0023anlanget, so werde gewis nit feyeren, habe auch schon 0024mehrere hoffnung wegen des lottringischen heirahts. 0025Ihr Mayestät, mein gnädigster herr, haben mihr auch selbsten gesacht, es 0026würde sich dises ein große leichterung darzu geben, vndt 0027als im erwisen, das mein bruder anoch in höchsten sorgen zwischen 0028hoffen vndt forcht währe, so haben ihr Mayestät geantwort, er könne 0029gahr wohl hoffen. Auf dasmahl habe es nit weiters brengen 0030können vndt mues iezt widerumb ein wehnig still sein, 0031welches mihr dan auch ihr Mayestät, die verwitibte Kayserin, 0032vndt Kanzler Hoher gerahten. Dieses leztere bitte, was mein 0033bruder anget, durch Pater Danner zu beantworten, dan ich über etlig 0034dag ihr Mayestät den Kayser fragen will, ob ich ihr Durchlaucht die trostreiche 0035zeitung schreiben dörfe, das mein bruder woll hoffen möge, vndt dadurch0036gelegenheit filleicht finden, etwas mehrers zu melden. Dieses 0037habe mich erküenet zu schreiben, weil die post gleich wekh 0038vndt ihr Mayestät der Kayser nit mehr herrein kommen bis zum 0039eßen. Ich befehle mich gehorsamst in dero gnade vndt 0040werde sterben 0041ihr Durchlaucht 0042ganzergebenste trew gehorsamste 0043dochter 0044EMT 0045Wien den 4 merz 1677