Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1705.11.21
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/7
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 12.9.1705
Dankt für EMTs schriftlich und durch JWs Obristkämmerer, den Freiherrn von Diemantstein, auch mündlich übermittelte Versicherung ihrer anhaltenden Gnade. – Macht auf Grund der Anfrage des Kaisers (Joseph I.) nochmals 4.000 Mann seiner Truppen abmarschbereit nach Italien. – Gibt in der spanischen Heiratssache zu bedenken, dass die Versendung mehrerer Ärzte und Maler unmöglich geheim bleiben könnte und daher dem Ruf der betreffenden Prinzessinnen schaden würde; die Prinzessin von Wolfenbüttel als diejenige, bei der die beste Hoffnung besteht, dürfte damit gleichfalls verloren gehen. Wird sich erkundigen wegen EMTs Bedenken bezüglich der Schwester des Vaters der Prinzessin; denkt aber, dass man nur versucht, ihr Skrupel zu machen, weil JW die Verhandlungen führt. Hofft, dass der König (Karl von Spanien) bald die ihm von Gott und Rechts wegen zukommenden Königreiche und Länder in Besitz nehmen kann. Pater Tönnemann ist schon vor dem Eintreffen von EMTs Befehl nach England abgefahren. – Graf Clairmont hat JW mitgeteilt, dass er mit seinem derzeitigen Amt zufrieden ist und dem dafür ausstehenden Gehalt zufrieden wäre; bittet, nach Abzug des Grafen Goes mit der kaiserlichen und spanischen Gesandtschaft in Den Haag betraut zu werden.