Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Neuburg am 1689.02.04
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 45/15
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe:
PW hat schon eigenhändig auf Schreiben von EMT geantwortet, hat nun aber noch einen Nachtrag. – Der Kurprinz (PWs Sohn Johann Wilhelm) ist wieder in Düsseldorf eingetroffen; PW hat ihm diverse Ratschläge wegen der schwierigen Lage mitgegeben. Von der Reise der Erzherzogin (Maria Anna Josepha) weiß man nichts; auch Johann Wilhelm hat seit dem 12. Januar nichts von ihr gehört. – Wegen seines Sohnes Karl Philipp und seiner Gemahlin wartet PW auf Äußerungen des Grafen Kinsky bezüglich der Unterbringung in Glatz oder Liegnitz und bittet um weitere Fürsprache EMTs zu seiner Entlastung. – Die Reise nach Wien ist wahrscheinlich derzeit ohne große Gefahr möglich; ihr Beginn hängt von einem kaiserlichen Befehl ab. – Der Kurfürst von Bayern ist neulich bis an das Tor von Heidelberg vorgedrungen, musste aber feststellen, dass ohne Infanterie und Artillerie nichts auszurichten ist. Die Franzosen haben 14 schöne Dörfer in der Umgebung Heidelbergs niedergebrannt und planen die Sprengung des Schlosses. – Das kaiserliche Schreiben wegen Konstanz für seinen Sohn Friedrich Wilhelm hat PW erhalten und entsprechend weitergeleitet. – Hinsichtlich der Statthalterschaft in den Niederlanden für den Deutschmeister (PWs Sohn Ludwig Anton) ist es sehr ehrenwert, dass dieser sich mit einer schriftlichen Befürwortung zufriedengibt, während der Kurfürst von Bayern auf seiner Forderung (die Statthalterschaft in den Niederlanden zu erhalten) weiter beharrt, obwohl nicht sicher ist, ob die Kurfürstin Erben hinterlassen wird. – Was der Cassignet aus Polen berichten kann, wird PW erwarten und ihn anhören, sobald er in Neuburg eingetroffen ist.