Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg an Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg, Düsseldorf am 1707.05.07
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten blau, 44/9
KonzeptSchreiber
Erwähnte Briefe: EMT an JW 26.04.1707, EMT an JW 13.04.1707
Freut sich über die Nachricht, dass der König (Karl) in Spanien sich für die Prinzessin von Wolfenbüttel entschieden hat. Sendet beiliegend, was er sogleich nach Wolfenbüttel übermittelt hat; von dort war schon vor zwölf Tagen Nachricht von der Entscheidung des Königs gekommen. – Bittet um weitere Protektion des Großherzogs (von Toskana), damit es bei den 100.000 Dublonen bleibt; fürchtet sonst nachteilige Folgen für die Gesundheit seines betagten Schwiegervaters. Nur weil dessen Lande so exponiert liegen, war er gezwungen, die Lehensinvestitur einstweilen noch vom Feind zu empfangen. – Unterlässt nichts, um für die Truppen in Italien weitere Rekruten beizubringen. Wäre bereit, auch nach dem Friedensschluss eine Allianz mit dem König (Karl von Spanien) zu schließen und ihm für die Besetzung der (Spanischen) Niederlande 10.000 Mann nur gegen deren Unterhalt zu überlassen. – Wegen der Restitution der Oberpfalz sind nun Brandenburg und Sachsen mit Kurmainz und Kurtrier einig. Weiß, dass es am Kaiserhof Versuche gibt, die Sache auf die lange Bank zu schieben; wartet daher sehr auf EMTs Antwort dazu. – Hat aus Rom erfahren, dass der Papst bereit wäre, den Duca di Moles zum Kardinal zu ernennen, wenn nur der Kardinal Grimani es nicht verhindert. – Dankt für die Geburtstagswünsche.